Was wäre Tübingen ohne Hölderlin? Schließlich ist der Hölderlinturm, in dem der Dichter die zweite Hälfte seines Lebens verbrachte, das Wahrzeichen der altehrwürdigen Universitätsstadt am Neckar. Doch genauso gut kann man umgekehrt fragen: was wäre aus Hölderlin geworden, wenn ihn nicht die Tübinger Familie Zimmer nach seinem Aufenthalt im hiesigen Klinikum bei sich aufgenommen hätte – in das Haus, das wir heute als Hölderlinturm kennen?
Angesichts dieser fast schon symbiotischen Beziehung ist es umso bemerkenswerter, dass die wenigsten Tübinger mit dem Namen Hölderlin auch ein Gesicht verbinden. Und wenn dies schon in Tübingen so ist, wieviel mehr muss dies erst für Lauffen, Nürtingen und Bad Homburg gelten – ganz zu schweigen von den Menschen, denen es nicht vergönnt ist, in einer Hölderlin-Stadt zu leben, wo man zumindest darauf hoffen kann, irgendwo auf ein Denkmal des weltberühmten Dichters zu stoßen?
Diesem Misstand im Jahr 2020, in welchem sich Hölderlins Geburtstag zum 250. Male jährt, endlich abzuhelfen, ist Ziel unseres Projektes: es ist an der Zeit, Hölderlin ein Gesicht zu geben! Und wer wäre hierfür besser geeignet, als der für seine seriellen Installationen berühmte Künstler Ottmar Hörl, der sein Gespür für das Mysteriös-Markante berühmter Persönlichkeiten schon vielfach unter Beweis gestellt hat?
Seien Sie also herzlich eingeladen, in der Zeit vom 15. bis zum 25. Oktober 2020 Ihrem persönlichen Hölderlin in der Tübinger Altstadt ganz nahe zu kommen. Und wenn Sie es in dieser Zeit nicht geschafft haben – die verbliebenen Hölderline warten in unserer Galerie auf Ihren Besuch…